Wir wollen die Autobahn mit Solar- und Windkraftanlagen einkleiden.
Dann liefert die Autobahn grünen Strom.
Vorhang auf!
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Grafik: EnergyPier AG
Die Konstruktion
Die Autobahn soll überdacht werden, aber seitlich offen bleiben. Dann braucht es keine künstliche Beleuchtung und bietet ausserdem noch Potenzial für Windenergie: siehe unten.
Vorgesehen ist eine Überdeckung auf bis zu vier Teilstücken - insgesamt auf rund 2,5 Kilomentern.
PV: Photovoltaik - Sonnenstrom
Die Autobahn-Überdeckung käme dann auf eine Fläche von rund 119.220 Quadratmetern für PV-Module.
Damit wollen wir ein Sonnenstrom-Kraftwerk mit einer Leistung von 27 MWp (Megawatt peak) schaffen und jährlich 31 Millionen Kilowattstunden Strom ernten.
Das entspricht einem Achtel des gesamten Strombedarfs des Knonauer Amts (2021).
Visualisierung: EnergyPier AG
Welche Autobahnabschnitte kommen in Frage?
Kriterien für die Auswahl möglicher Teilstrecken sind, dass es...
...erstens einigermassen gerade Abschnitte sein müssen und
...zweitens, diese auch für die Baustelleninstallation von der Seite her zugänglich sein müssen.
Diese Abschnitte würden dann von folgenden Nebeneffekten profitieren:
Die Überdachung
- reduziert die Lärmemmissionen von der Autobahn,
- schützt den Strassenbelag vor UV-Strahlung und hoher Sommerhitze und verlängert somit dessen Lebensdauer,
- schirmt den Strassenbelag von Schneefall ab und spart somit Winterdienst (Räumen und Salzen), was auch zu längerer Lebensdauer des Belags beiträgt.
Konkret fallen die unten in der Karte markierten Abschnitte in Betracht:
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Für die PV-Überdachung fallen vier mögliche Teilstrecken der Autobahn A4 in Betracht: gelb markiert.
Grafik: EnergyPier AG
Option für späteren Ausbau: Windenergie
In einem späteren Ausbauschritt könnten über 790 vertikale Windturbinen den Rand der Überdeckung säumen.
Weil das Dach leicht geneigt ist, entsteht - wenn der Wind auch nur leicht hindurchweht - ein aerodynamischer Düseneffekt. Ausserdem sind die vertikalen Windturbinen so ausgelegt, dass sie bereits bei geringen Windgeschwindigkeiten ordentlich Strom erzeugen.
Windturbinen an Autobahnen wären aber ein absolutes Novum und sind deswegen zur Zeit noch nicht bewilligungsfähig.
Somit ist diese Idee allenfalls in einem möglichen späteren Ausbauschritt realisierbar.
Erste Berechnungen ergeben, dass damit mindestens nochmals soviel Energie gewonnen werden könnte, wie durch obige die PV-Fläche.
Grafik: EnergyPier AG
Zusätzliche Optionen:
Nutzung der Wärme
Die Grösse und Geometrie der Struktur ermöglicht es, die Abwärme der Photovoltaikanlage zu nutzen, um entweder ein Fernwärmenetz zu versorgen oder durch einen von EnergyPier patentierten Prozess zusätzliche Elektrizität zu erzeugen.
Batterie
Eine Batterie etwa in der Grösse von zwei Schiffscontainern könnte die Stromspitzen brechen und den Strom gleichmässiger, also auch nachts, in das Stromnetz einspeisen.
Visualisierung: EnergyPier AG
Der Weg zur Realisierung
Die Standortförderung Knonauer Amt arbeitet eng zusammen mit dem Ingenieurunternehmen EnergyPier AG, welches das erste solche Autobahnkraftwerk in Fully (VS) realisiert. Dort steht man bereits kurz vor Einreichen des Baugesuchs.
Die nächsten Schritte im Knonauer Amt:
Orchestrierung der verschiedenen Bewilligungen als Voraussetzung für den Eintrag in den regionalen Richtplan.
Organisation der Bauherrschaft: Das Bauprojekt und das anschliessende Betreiben des A4-Krafwerks muss in einer noch zu gründenden Körperschaft beheimatet werden. Diese soll in der Region verankert sein.
Organisation der Finanzierung: Hierzu gibt es bereits verschiedene Ansätze. Auch die Finanzierung soll mindestens zum Teil regional verankert sein.
Wenn bewilligt und die Finanzierung steht, kann gebaut werden. Die reine Bauzeit wird auf gegen 12 Monate geschätzt.
Charles Höhn, Laurent Jospin und Johannes Bartels bei einem Augenschein vor Ort (Bild: Thomas Stöckli, Affolter Anzeiger)
Mehr Informationen
Über den aktuellen Stand des Projektes informieren wir an dieser Stelle.
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Ansonsten gibt der Standortförderer Johannes Bartels gerne Auskunft.
Pressespiegel:
Affolter Anzeiger 21.06.2024: "A4-Kraftwerk auf der Überholspur"
Tages Anzeiger 16.07.2021: "Autobahnabschnitt im Knonauer Amt soll mit Solarzellen überdacht werden"
NZZ 07.07.2021: "Überdachte Autobahnen könnten in Zukunft grünen Strom liefern"
Affolter Anzeiger 12.04.2021: "Ortsbegehung zeigt Potenzial von Affoltern bis Knonau"
Affolter Anzeiger 02.12.2019: "Die Autobahn A4 könnte ab 2025 als Kraftwerk genutzt werden"
Affolter Anzeiger 23.11.2018: "Die Autobahn als Solar-Kraftwerk"
Peter Ackermann (Bild: still aus dem Film über die Energieregion Knonauer Amt)
Charles Höhn ist nach wie vor aktiv an dem Projekt beteiligt (Bild Salomon Schneider, Affolter Anzeiger)
Die Idee wird schon seit über 10 Jahren verfolgt...
Bereits 2011 entwickelten der Hedinger Architekt Peter Ackermann und der damalige Standortförderer Charles Höhn die Idee des A4-KW.
2012 nahmen sie Kontakt mit dem Bundesamt für Strassen Astra auf, welches auf ein bereits in Planung befindliches Projekt in Fully, im Wallis, verwies.
Mit dem Initianten dieses Pilotprojekts in Fully arbeitet die Standortförderung Knonauer Amt seither zusammen, konkret mit Laurent Jospin, Inhaber und Managing Direktor seiner Firma Servipier AG.
Und Peter Ackermann meint...
Johannes Bartels hat als Standortförderer das Projekt von seinem Vorgänger geerbt.
Die Idee wird kommentiert...
"When I was approached to support the EnergyPier initiative and its goal to install power plants over motorways to produce green electric power on a large scale, I immediately agreed."
André Borschberg, Entrepreneur - Explorer - Speaker, in seinem Vorwort zum Weissbuch 'A Solution to the energy transition dilemma'
"Wir brauchen in Zukunft sehr viel Solarstrom. Als Standort für Solaranlagen kommen neben Gebäuden auch Infrastrukturanlagen infrage. Die Idee, eine Autobahn zu überdecken, ist spannend."
Martin Neukom, Zürcher Regierungsrat, im Tages Anzeiger vom 16.7.2021