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Naturnetz startet – vorerst vor allem online

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26.05.2020 //

Das Projekt der Standortförderung ist auf Facebook und Youtube angelaufen

Der Kick-Off Workshop des Naturnetzes Knonauer Amt kann nicht, wie geplant, am 3. Juni stattfinden. Corona-bedingt wird er auf den 28. Januar 2021 verlegt. Die Verantwortlichen haben das Vorgehen deshalb angepasst: Sie erarbeiten Inhalte für die Website der Standortförderung, einen Youtube-Kanal, eine Facebook-Seite und führen eine gezielte Umfrage bei Interessengruppen durch.

– Bericht von Bernhard Schneider, Affolter Anzeiger –

«Wir wollen zusammen mit verschiedenen Anspruchsgruppen herausfinden, welche Massnahmen zur Förderung der Biodiversität mit welchem Aufwand verbunden sind, damit wir mit den verfügbaren Mitteln eine optimale Wirkung erzielen», erläutert Standortförderer Johannes Bartels den strategischen Ansatz beim Aufbau des Naturnetzes Knonauer Amt.

Die Gemeinden als Basis

Der Knonauer Gemeinderat Nathanaël Wenger leitet die Projektgruppe Naturnetz Knonauer Amt in Enger Zusammenarbeit mit der Standortförderung. Damit die Arbeit trotz Corona starten kann, werden nun die anvisierten Interessengruppen gebeten, bis zum Sommer einen Fragebogen zu ihren Bedürfnissen und ihrer Vernetzung auszufüllen. Es handelt sich dabei um die Landwirte, die Werkdienste, die Förster, Jäger und Fischer, Umweltschutzvereine sowie die Behörden.

Das Naturnetz-Team ist bereits gut abgestützt mit der Präsidentin des Gemeindepräsidentenverbands des Bezirks, Gaby Noser, gleichzeitig Vorstandsmitglied der Zürcher Planungsgruppe Knonauer Amt, sowie Stadtrat Markus Gasser und den Gemeinderäten Gregor Blattmann und Bruno Fuchs.

«Je nach Entwicklung der Situation können die Interessengruppen im Herbst auf der Basis der Ergebnisse unserer Umfrage bereits eine konsolidierte Position erarbeiten», fährt Johannes Bartels fort, «so dass wir beim Workshop bereits eine gewisse Verbindlichkeit erreichen können.»

Arbeit mit Social Media

Die Website der Standortförderung orientiert über das Projekt auf www.knonauer-amt.ch/naturnetz. Nathanael Wenger hat bereits einen Youtube-Kanal und eine Facebook-Seite «Naturnetz Knonauer Amt» aufgebaut, um die inhaltliche Vernetzung des Naturnetzes anzustossen.

Neben dem inhaltlichen Konzept des Naturnetzes greift Nathanaël Wenger konkrete Anliegen auf: «Unsere Landschaft wird von zwei grossen Verkehrssträngen durchtrennt, der Bahnlinie und der Autobahn. Insgesamt sind dies riesige Flächen, deren Bewirtschaftung nicht in einem Gegensatz zu den regionalen Bedürfnissen erfolgen sollte, auf jeden Fall ohne invasive Neophyten und ohne Pflanzenschutzmittel, welche die Natur auch ausserhalb der unmittelbaren Verkehrsanlagen beeinträchtigen.» Er plant nun zusammen mit den anderen Gemeinden an den beiden Verkehrswegen, die Kontakte mit den Verantwortlichen beim Bundesamt für Strassen und der SBB in diese Richtung zu nutzen.

Vernetzung nach innen und aussen

Das Naturnetz Knonauer Amt steht bereits in einem intensiven Austausch mit dem Naturnetz Pfannenstil, das von den Gemeinden des Bezirks Meilen getragen wird, sowie der Regionalplanung Zürich und Umgebung. Das Bundesamt für Umwelt möchte zusammen mit der Stiftung Pusch anhand des Aufbaus des Naturnetzes Knonauer Amt eine praktische Anleitung erstellen, wie ein solches Projekt erfolgreich umgesetzt werden kann.

«Jedes Ökosystem ist vernetzt», stellt Johannes Bartels fest, «und genauso vernetzt nach innen und aussen gehen wir vor, zusammen mit den Gemeinden, mit allen, die Feld, Wald, Wiesen und Gewässer pflegen, mit Bundesämtern und den Bundesbahnen.» Die Idee des Naturnetzes ist im Forum Energie-Umwelt der Standortförderung entstanden, «denn es ist von zentraler Bedeutung, bei der Nutzung von Energieträgern an die Natur zu denken – und gleichzeitig bei der Pflege der Natur die Reduktion von Treibhausgasen im Auge zu behalten.»

Nathanaël Wenger plant deshalb bereits weitere Vernetzungen, beispielsweise mit Universitäten, um bei Forschungsprojekten etwa im Bereich natürlicher CO2-Speicher zusammen zu arbeiten. «Besonders interessiert uns das Knowhow innovativer Landwirte, die Energieproduktion und natürliche Vernetzung miteinander kombinieren. Hier besteht ein riesiges Potenzial»