

News erstellt am:
Goldruten, Berufkraut und andere invasive Pflanzenarten wachsen im ganzen Knonauer Amt und gefährden die Biodiversität. Das Naturnetz Knonauer Amt – ein Projekt der Standortförderung – nimmt sich dem wichtigen Thema an; dies in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und weiteren Akteuren.
Neophyten sehen oft netter aus, als sie in Wirklichkeit sind (Bild: Benjamin Kämpfen)
Invasive Neophyten sind wohl in jeder Gemeinde ein Thema. Die eingeschleppten Pflanzenarten verbreiten sich stark und verursachen Schäden in der Land- und Forstwirtschaft, an der Biodiversität — und einige gefährden sogar die menschliche Gesundheit.
Eines ihrer Erfolgsrezepte ist das sehr grosse Ausbreitungspotential. Viele von ihnen vermehren sich mit enormen Mengen von flugfähigen Samen: Ein einzelner Sommerflieder kann pro Jahr drei Millionen Samen produzieren! Samen, die sich an keine Grenzen halten, sondern überall dort keimen, wo sie auf gute Keimbedingungen stossen. Im Fall des Sommerflieders sind das etwa Verjüngungsflächen in den Wäldern, Bachböschungen oder Ruderalflächen. Das Beispiel zeigt auch, dass eine koordinierte Vorgehensweise über mehrere Gemeinden hinweg bei den Neophyten besonders wirkungsvoll ist.
Für Nathanaël Wenger, Gemeinderat in Knonau und Projektverantwortlicher ist deshalb klar: «Das Thema Neophyten muss jetzt im regionalen Verbund angegangen werden, solange uns die Probleme noch nicht über den Kopf wachsen.». Die Standortförderung hat sich mit dem Projekt Naturnetz deshalb zum Ziel gesetzt, ein Leitbild zum Thema invasive Neophyten zu erarbeiten. Der erste Schritt dazu ist eine Umfrage bei den Gemeinden. «Damit wollen wir herausfinden, was bereits in den Gemeinden getan wird und wo Unterstützung gewünscht wird», sagt Nathanaël Wenger.
Die Ausgangslage in den Gemeinden dürfte recht unterschiedlich sein. Einige Gemeinden waren bereits in das Pilotprojekt im Reppischtal eingebunden. Dort haben diese und der Kanton Zürich in den letzten Jahren die invasiven Neophyten flächendeckend und gemeindeübergreifend bekämpft. «Die regionale Zusammenarbeit scheint uns ein erfolgversprechender Ansatz zu sein, den wir hoffentlich auf das gesamte Amt ausdehnen können. So können vorhandene Synergien optimal genutzt werden», sagt Nathanaël Wenger. Und hofft, dass so der Druck der Neophyten auf die Biodiversität reduziert werden kann.