

News erstellt am:
Welche Impulse könnte die nationale Energiestrategie 2050 für die Entwicklung unserer Region geben? – Das wollen die Standortförderung Knonauer Amt und die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL in Birmensdorf herausfinden.
Bild: «Wir möchten im Knonauer Amt herausfinden, inwieweit die partizipative Erarbeitung von Visionen neue Lösungen für die Umsetzung der Energiewende ermöglichen» – Dr. Matthias Buchecker, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der WSL.
In diesen Tagen erhalten über 4000 Säuliämtler Haushalte Post von der Sozialwissenschaftlichen Landschaftsforschung von der WSL. Es ist die Einladung zu einer ausführlichen online-Umfrage. Diese soll der WSL Einblick geben, wie sich die Bevölkerung angesichts der Energiestrategie 2050 vorstellt, dass sich das Knonauer Amt entwickeln könnte.
Knonauer Amt interessant für die Forschung
Nachdem die schweizerische Bevölkerung im Mai 2017 das erste Massnahmenpaket der Energiestrategie 2050 angenommen hat, wird sich das vor allem lokal und auf regionaler Ebene auswirken. Man denke zum Beispiel an die Dezentralisierung der Stromerzeugung. Die Energiestrategie 2050 ist somit ein nicht zu unterschätzender Faktor für die regionale Entwicklung. Und hier setzt das Forschungsprojekt an: Es geht um die Frage, welche Rolle der breite Einbezug der Bevölkerung spielt, wenn neue Lösungen in der Umsetzung der Energiewende gefunden und realisiert werden sollen.
Um dies zu erforschen, suchte das WSL den Kontakt zur Standortförderung Knonauer Amt: «Die Region Knonauer Amt schien uns für eine Forschungszusammenarbeit sehr geeignet, da sie als Energieregion die Umsetzung der Energiewende anstrebt und vor der Haustüre der WSL liegt», begründet dies der Leiter des Forschungsprojektes, Dr. Matthias Buchecker (Bild).
Die Anfrage kam dem Standortförderer Johannes Bartels wie gerufen: «Wir erhoffen uns aus diesem Projekt Erkenntnisse, die uns für die künftige Entwicklung, Positionierung und Profilierung unserer Region helfen können. Dieses Forschungsprojekt liegt somit im Interesse der Standortförderung und dient der nachhaltigen Entwicklung unserer Region».
Erste Ergebnisse sind im Oktober zu erwarten
In einer ersten Phase wurden 17 Persönlichkeiten aus dem öffentlichen und privaten Sektor ausführlich interviewt: GemeinderätInnen, KantonsrätInnen, UnternehmerInnen sowie Verbands- und VereinspräsidentInnen. Die jetzige repräsentative Umfrage in der Bevölkerung baut auf Fragen und Erkenntnissen auf, die sich daraus ergeben haben. Die Umfrage basiert auf einem sogenannten Partizipativen Geografischen Informationssystem (PPGIS). Mit diesem Fragebogeninstrument können neben Meinungsfragen auch konkrete räumliche Präferenzen auf einer Landkarte erfasst werden.
Und wie geht es weiter? Erste Ergebnisse stellt die zuständige Doktorandin an der WSL, Stefanie Müller, für Oktober 2021 in Aussicht: «Diese sollen dann in einem von uns organisierten Workshop mit interessierten Personen aus der öffentlichen Verwaltung und dem privaten Bereich präsentiert und diskutiert werden».
Ein Zwischenbericht aus der ersten Phase wurde bereits im März in einem wissenschaftlichen Artikel der Fachzeitschrift WEL (Wasser Energie Luft) publiziert.[1]
Nun bleibt zu hoffen, dass möglichst alle angeschriebenen Haushalte die Umfrage auch ausfüllen.