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Unternehmerfrühstück der Standortförderung zum Thema Cyberkriminalität
Das Unternehmerfrühstück der Standortförderung Knonauer Amt stand ganz im Zeichen des «Cyber Risiko Management». Rund 40 interessierte Besucher verfolgten das Referat mit möglichen Massnahmen gegen das kriminelle Vorgehen. In der Schweiz wurde bereits jedes Dritte Schweizer KMU Opfer eines Cyberangriffs.
von Martin Mullis, Affolter Anzeiger
Die Standortförderung Knonauer Amt hätte mit dem hochtechnologischen IT- Thema «Cyber-Kriminalität» im rustikalen und ehemaligen Güterschuppen des Bahnhofs Mettmenstetten keinen gegensätzlicheren Standort wählen können. Vielleicht folgten nicht zuletzt auch wegen dieser reizvollen Diskrepanz gegen 40 interessierte Gäste bereits vor sieben Uhr morgens der Einladung zum Unternehmerfrühstück. Referent Christoph Clavadetscher, verantwortlich für die Angebotsentwicklung und Ausbildung im Kompetenzzentrum Cyber Risk bei «die Mobiliar», verstand es ausgezeichnet, seine Gäste über die ganz besonderen Gefahren bezüglich Cyber-Attacken bei den Unternehmen aufzuklären. Im Güterschuppen war ein repräsentativer Personenkreis aus Arbeitgebern, Inhabern von KMUs, Vertretern von Banken, Versicherungen und Politik anwesend. Jürg Schmidlin, Schmidlin AG, Adrian Bühler, Leuthard AG, sowie Peter Feuz, SHS Haustechnik, vertraten die grossen Arbeitgeber. Martin Diethelm, ZKB Affoltern, und Thomas Naef, «die Mobiliar», die Bank und Versicherungsbranchen. Mit Kantonsrätin und Gemeindepräsidentin Ariane Moser, Stadträtin Claudia Ledermann, Gemeindepräsidentin Vreni Spinner und alt Kantonsrätin Lisette Müller-Jaag waren auch die politischen Verantwortungsträgerinnen prominent vertreten.
Digitale Vernetzung fördert die Bedrohung
Referent Clavadetscher bediente sich einiger zwar klaren, aber auch erschreckenden Feststellungen. Cyber-Attacken können jeden treffen und die Machenschaften der Hacker haben meistens schwerwiegende Folgen. Und das Thema Cyberrisiko gehört zur Verantwortlichkeit der KMU, welche ganz besonders gefährdet sind. Die digitale Vernetzung zeigt sich als steigende Bedrohung durch die Cyberkriminalität. Er nannte die diversen möglichen Massnahmen zu Erhöhung der Sicherheit und hielt mehrmals fest, dass lediglich das Bewusstsein der Gefahr kein ausreichender Schutz darstelle. Das Cyberrisiko sei vor allem bei kleineren Betrieben nicht gut sichtbar und umfasse alle Geschäftsprozesse und Entscheidungsträger. Die Daten laufen über Offerten, Arbeitsaufträge, Kundenverzeichnisse und Fakturierungen und erfordert deshalb einen Risikodialog zwischen IT und Business. Seine Feststellung: «Das grösste Risiko ist der Faktor Mensch», verursachte nicht nur zustimmendes Kopfnicken der Zuhörer, sondern auch einige Sorgenfalten auf deren Stirnen. Das Stirnrunzeln wurde mit seinen zwei Fragen: «Wer hat eine Feuerversicherung?» und «Wer hat eine Cyberversicherung?» noch merklich verstärkt.
Nach einer derart geballten Ladung an beunruhigenden News auf nüchternen Magen, durfte das Frühstücksbuffet zu Recht bestürmt werden.
Standortförderer Johannes Bartels war es erneut gelungen, die wirtschaftlichen und politischen Persönlichkeiten zu einem aktuellen und wichtigen Thema einzuladen und damit nicht nur Gespräche zwischen Politik und Wirtschaft zu fördern, sondern auch einen ungezwungenen Austausch in angenehmer Atmosphäre zu ermöglichen. Der grosse Applaus, den er nach der Verabschiedung mit der Feststellung «ein guter Anfang eines Arbeitstages» erhielt, war mehr als gerechtfertigt.